Abwasserentsorgung

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Allgemeiner Kanalisationsplan AKP

Auftraggeber: Stadt Renningen
Bearbeitungszeit: 2006/2007



Der zuletzt aufgestellte vollständige Allgemeine Kanalisationsplan datierte aus dem Jahre 1990 und war, durch die fortschreitende Verdichtung der Bebauung und Versiegelung bestehender urbaner Flächen, sowie im Rahmen der geplanten langfristigen städtebaulichen Entwicklung neu zu bestimmen.

Der nun vorliegende Allgemeine Kanalisationsplan behandelt das gesamte Kanalnetz der Stadt Renningen, nebst Teilort Malmsheim, das gesamte Gebiet der Kläranlage Renningen, als auch die Erschließung neuer Siedlungsflächen. Bei der Sanierung galt es, die hydraulisch überlasteten Netzstrukturen optimal auszunutzen.

Angesichts der komplexen Kanalnetzstruktur wurden Simulationsmodelle zur Kanalnetzberechnung entwickelt, mit denen anhand EDV-gestützter Rechnermodelle verschiedene Be- und Überlastungszustände, sowie der Einfluss von Sonderbauwerken (RÜB, Wehre, Drosseln, Stauräume u.a.) realitätsnah erfasst werden konnten. Wegen der komplizierten Gebietsstruktur wurde für den Nachweis der Regenwasserbehandlung und zur Genehmigung durch die zuständige Umweltbehörde ein Schmutzfrachtberechnungsmodell gewählt.

An erster Stelle der Dringlichkeit der Sanierung standen Abschnitte, die stark überlastet sind, oder in denen in der Vergangenheit durch Überflutung Schäden bekannt wurden. Dabei handelt es sich insbesondere um die Sanierungsabschnitte Industriestraße, sowie Rutesheimer Straße mit Lehenbühlstraße. In ihrer Dringlichkeit nachgeordnet sind die Sanierung der Hindenburg- und Kronenstraße, Siemensstraße und Hinterriedstraße, in Malmsheim die Bühlstraße, Kasernenstraße und Heidestraße.

 

Spezialtiefbau

Auftraggeber: Bad Liebenzell
Bearbeitungszeit: 2000/2006



Das Kanalsystem des Ortsteils Beinberg muss aufgrund seiner Lage in der Wasserschutzzone 2 komplett überarbeitet werden. Da eine Versickerung an dieser Stelle nicht mehr zulässig ist, muss das bisherige Mischsystem durch ein Trennsystem ersetzt werden. Anfallendes Oberflächenwasser aus unerschlossenen Gebieten und von Dachflächen muss lokal versickert, Schmutzwasser über einen zu erneuernden 2,5 km langen Kanal dem Kanalsystem Bad Liebenzell zugeführt werden.

Die Gefälleverhältnisse des Kanals mit Steigungen über 50% innerhalb einer Jahrzehnte alten Parkanlage verhindern die durchgängige Erstellung des Kanals in offener Bauweise. Die exponierte Lage im Quelleinzugsgebiet des Bad Liebenzeller Mineralbrunnens und die Zugehörigkeit zur Wasserschutzzone sind in der Planung und während der Bauzeit zu beachten, ebenso die möglichst geringe Belastung des Zentrums von Bad Liebenzell.

Nach ausgiebigen Untergrunduntersuchungen zur Wasserdurchlässigkeit der anstehenden Böden und umfangreichen Vermessungsarbeiten konnte ein Entwässerungskonzept erstellt werden, das die Trennung und schadlose Ableitung von Schmutzwasser und Regenwasser ermöglicht. Die Abführung des Regenwassers erfolgt in mehreren kleinteiligen Kanalsystemen, die über 4 Wasserverteilungsmulden entlasten. Die Höhenverhältnisse führten zu einer Schmutzwasserkanaltrassierung, die zu großen Teilen auf privatem Grund verläuft.



Der besonderen Sensibilität des Gebiets wurde durch die Verwendung von duktilen Gussrohren Rechnung getragen. Diese vereinen die Eigenschaften von biegesteifen und beigeweichen Rohrsystemen. Die langen Kanalstrecken mit großem Gefälle führen zu hohen Fließgeschwindigkeiten, die durch eine Energieumwandlung innerhalb eines Tosbeckens vernichtet werden. Vor der Fertigstellung dient das Tosbecken als Pressgrube. Von hier wird im Druckbohrverfahren mit der Micromaschine AVN 1200 (Herrenknecht) die Gefällestrecke des Kanals bergmännisch vorangetrieben. Es handelt sich dabei weltweit um die bisher steilste Durchpressung.

 

Kanaldurchpressung der Bahnlinie Stuttgart-München in Ebersbach

Auftraggeber: Stadt Ebersbach
Bearbeitungszeit: 2006
Länge: 23,5 m



Zur Verbesserung der Entwässerungsverhältnisse der Stadtbereiche nördlich der Bahnlinie war eine neue Kanalleitung mit Durchmesser 1400 m lt. Allgemeinem Kanalisationsplan herzustellen. Dabei waren die zweigleisige Bahnverbindung Stuttgart-Ulm und ein Industriegleis zu unterqueren. Bedingt durch die geringe Überdeckung des Rohrscheitels (ca. 1,75 m) und der geologischen Untergrundverhältnisse war zur Sicherung des Bahnbetriebs der Einbau von verstärkten Kleinhilfsbrücken im Gleisbereich notwendig.

Der Rohrvortrieb mit einer Teilschnittmaschine wurde durch tägliche Setzungsmessungen mittels Feinnivellement im Gleisbereich überwacht. Durch die Verpressung des Ringspaltraumes mit Betonitsuspention wurde der Untergrund im Bahnbereich verfestigt. Nach der Verbindung der neuen Kanalstrecke mit dem bestehenden Kanalnetz nördlich und südlich der Bahnlinie wurden 2 neue Wasserleitungen DN 200/100 aus duktilen Gusrohren und zusätzliche Leerrohre mittels Gleitkufen in die alte Kanalhalterung eingeschoben. Durch die neuen Ver- und Entsorgungsleitungen wurde langfristig eine leistungsfähige Leitungsverbindung zwischen den Stadtteilen nördlich und südlich der Bahnlinie geschaffen.



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